3. Grundlagen des Urheberrechts

Das Bearbeiten und verändern digitaler Bilder oder anderer Medien dient oft der späteren Veröffentlichung im Internet. Leider wird dabei regelmäßig gegen das Urheberrecht und teilweise auch gegen das Persönlichkeitsrecht verstoßen. Die folgenden Informationen zum Urheberrecht sollen helfen, Rechtsverstöße zu vermeiden.

Wem gehört ein Foto oder ein Video ?

Das Bild gehört demjenigen, der den Auslöser der Kamera betätigt oder seinem Auftraggeber. Er ist der sogenannte Urheber.
Er bleibt auch dann im Besitz der Rechte, wenn die fotografierte (gefilmte) Person Abzüge oder Kopien bekommt, z.B. bei Porträtaufnahmen.

Welche Bilder bzw. Videosequenzen dürfen veröffentlicht werden?

Eine Veröffentlichung darf nur mit Genehmigung des Urhebers erfolgen. Das gilt auch für Bilder aus dem Internet.
Ist eine Veröffentlichung z.B. in einer Hochzeitszeitung genehmigt, so gilt diese Genehmigung nicht für anderweitige Veröffentlichungen.
Der Urheber darf für das Erteilen einer Genehmigung zum Veröffentlichen eine Lizenzgebühr verlangen.
Das Urheberrecht erlischt 70 Jahre nach der Veröffentlichung, bei anonymen und pseudonymen Werken nach 25 bis 50 Jahren. Das teilweise auch betroffene Persönlichkeitsrecht erlischt erst 10 Jahre nach dem Tod der Person.
Bei Porträts und anderen Personenfotos gilt das Persönlichkeitsrecht, d.h. auch der Urheber darf ohne Genehmigung des Abgebildeten nichts veröffentlichen.
Bilder aus dem Bereich der Zeitgeschichte, z.B. von einer öffentlichen Veranstaltung, müssen im Allgemeinen nicht vom Fotografierten genehmigt werden. Eine Genehmigung ist nur notwendig, wenn die abgebildete Person zum Beispiel in ihrer Würde verletzt werden kann.

Welche Strafen gibt es, wenn man diese Rechte verstößt?

Bei Verletzung des Urheberrechts hat der Urheber Anspruch auf das doppelte Honorar. Das gilt selbstverständlich auch, wenn kein Honorar vereinbart wurde. Dann wird der Strafe ein angemessenes Honorar zu Grunde gelegt.
Bei Verletzung des Persönlichkeitsrechts muss der Verursacher dem Geschädigten Schmerzensgeld und gegebenfalls Schadensersatz zahlen. Dazu gehören u.a.Gerichts- und Anwaltskosten.

Beispiele

1. Beispiel: Madonna

Dieses selbstgestaltete CD-Cover darf zwar für den Eigenbedarf benutzt werden. Eine Veröffentlichung ist nicht zulässig, da das Cover aus urheberrechtlich geschützten Fotos besteht.

2. Beispiel: Ex-Bundeskanzler Schröder

Diese Karrikatur darf veröffentlicht werden, da Herr Schröder als Person der Zeitgeschichte damit rechnen muss, in gewissen Grenzen, satirisch kommentiert zu werden. Bei unbekannten Personen kann eine Karrikatur sehr schnell eine Verletzung des Persönlichkeitsrechts bedeuten.

Letzte Bearbeitung: 01. März 2007